Termine und Veranstaltungen
QI-Digital goes CIM2025!
Der von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und QI-Digital veranstaltete Workshop bildete den ersten Tag der Konferenz CIM2025 und konzentrierte sich auf die Metrologie innerhalb des digitalen Wandels der internationalen Qualitätsinfrastruktur (QI). Knapp 130 Teilnehmende diskutierten über den Wandel von dokumentenbasierten zu datengesteuerten Systemen, über Messdienstleistungen und digitale QI-Werkzeuge für KI sowie über die Rolle digitaler QI-Dienste in Smart Cities und der Kreislaufwirtschaft.
Die Podiumsdiskussion vermittelte wichtige Erkenntnisse von Branchenvertretern:
Thomas Engel (Siemens) betonte den Bedarf an gemeinsamen digitalen Sprachen und semantischen Grundlagen für Qualitätsdokumente. Er betonte, wie wichtig es ist, die Semantik von der Implementierung zu trennen, in Prozessen zu denken und die digitale Transformation kontinuierlich voranzutreiben. Engel betonte den Bedarf an digitalen Kalibrierungsanfragen (DCR) und digitalen Kalibrierungszertifikaten (DCC) sowie an standardisierten Teilmodellen für Gruppen von Qualitätsdokumenten auf der Grundlage einer gemeinsamen Semantik. Thomas betonte, dass es Early Adopters (obere Gruppe) und Neinsager (untere Gruppe) gibt - es könnte also hilfreich sein, sich in erster Linie an die Personengruppe dazwischen (die mittlere Gruppe) zu wenden.
Sami Koskinen (Beamex) wies auf die Existenz von Datenblasen weltweit und die Notwendigkeit einer intelligenten Regulierung und Standardisierung hin. Er stellte Patienten / Kunden / Nachhaltigkeit über Effizienz und merkte an, dass die digitale Transformation sehr hilfreich sein wird, aber nicht über Nacht kommt. Sami betonte, wie wichtig die Sammlung und Nutzung von QI-Daten für Vorhersagezwecke und die Verbesserung von Prozessen sei.
Michael Mende (Spektra) sprach über die Einführung digitaler Prozesse in seinem Kalibrierlabor und die Herausforderungen der Digitalisierung der gesamten Prozesskette. Mende betonte die Bedeutung der Ausbildung, insbesondere für kleinere Unternehmen.
Jens Gayko (DKE) erwähnte neue Anwendungsfälle, die sich aus der vierten digitalen Transformation ergeben, und die Notwendigkeit eines Veränderungsmanagements. Er schlug vor, Prozesse auf einer Metaebene zu überdenken und semantische Wörterbücher für zentrale Konzepte und die Vermögensverwaltungsschale zu entwickeln. Jens merkte an, dass ein globales semantisches Wörterbuch, das alle Bereiche abdeckt, zwar nicht erfolgreich sein könnte, aber semantische Wörterbücher für bestimmte Aspekte einen Mehrwert bieten könnten.
Weitere wichtige Punkte: Die Bedeutung der Verbraucher*innen, die an erste Stelle gesetzt werden sollten, sowie die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und Ressourcenfußabdruck, das Fortschreiten der digitalen Transformation, die Entstehung ständig neuer Anwendungen und Möglichkeiten, dass bestehende Daten für künftige Anforderungen gesichert und bereitgestellt werden sollten, auch wenn nicht alle Daten sofort nachgennutzt werden können, und schließlich, wie wichtig eine frühzeitige digitale Bildung ist, um digitale QI verständlich und für alle zugänglich zu machen.
Insgesamt hat der Workshop die Komplexität und den sich entwickelnden Charakter der digitalen Transformation in der Qualitätsinfrastruktur hervorgehoben. Er betonte den Bedarf an Standardisierung, semantischer Interoperabilität und verbraucherorientierten Ansätzen und erkannte gleichzeitig die Herausforderungen bei der Umsetzung in verschiedenen Ländern an.
Präsident der CIM2025 war Martin Milton (Direktor des Bureau International des Poids et Mesures, BIPM), Ko-Vorsitzende des wissenschaftlich-technischen Ausschusses waren Maguelonne Chambon (Direktorin für Forschung und Entwicklung bei LNE) und Sascha Eichstädt (Fachbereichsleiter „Metrologie für die digitale Transformation“ bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, PTB).
CIM2025 fand auf dem Gelände der EurexpoLyon (Halle 8) statt, gleichzeitig mit der großen französischen Industriemesse GLOBAL INDUSTRIE.
Das Programm der CIM2025 finden Sie hier.
CIM - QID-Workshop Nachlese
Während unseres QI-Digital-Workshops in Lyon haben wir unseren Teilnehmern ein paar Fragen gestellt (siehe die verlinkte Poll-Datei unten in den Abbildungen):
Wer sind Sie?
- Aus den Antworten ergab sich, dass ungefähr gleich viele Vertreter von nationalen Metrologieinstituten und Kalibrier- und Qualitätssicherungsunternehmen sowie zehn Prozent aus der Industrie teilgenommen haben.
Was bedeutet eine digitale Qualitätsinfrastruktur für Sie?
- Einstimmig die beliebteste Antwort: VERTRAUEN! (siehe „Mindmap“ unten).
Wie groß schätzen Sie den Nutzen einer digitalen QI für die Abläufe in Ihrer Organisation ein?
- Zwei Drittel aller Teilnehmer schätzen, dass die Digitalisierung der QI ihre Kapitalrendite um mehr als zehn Prozent erhöhen wird (höchster möglicher Wert, den man wählen könnte).
Welche digitalen Tools nutzen Sie bereits?
- Eine ermutigende Anzahl von Teilnehmern bestätigte, dass sie bereits DCCs oder D-CoCs oder DPP und digitale Typenschilder testen.
Was ist die größte Herausforderung bei der Einführung digitaler QI-Tools wie dem DCC aus Ihrer Sicht:
- Ein Mangel an engagiertem IT-Personal. Ebenfalls erwähnt: Fehlende Visionen der Entscheidungsträger.
Welche Bedeutung hat der Digitale Produktpass (DPP) für Sie?
- Mehr als die Hälfte der Teilnehmer gab an, dass die DPP für sie sehr relevant sein wird, aber weniger als 20 % sagten, dass ihre Unternehmen gut oder sehr gut auf die DPP vorbereitet sind.
Wird KI in Zukunft für Ihr Unternehmen / Ihre Organisation relevant sein?
- 97 Prozent aller Teilnehmer gaben an, dass KI für ihre Organisationen/Unternehmen in Zukunft eher bis sehr relevant sein wird.
Fühlen Sie sich auf die Einführung von KI in Ihrem Unternehmen / Ihrer Organisation gut vorbereitet?
- Die meisten gaben an, dass sie sich recht gut auf die Einführung von KI in ihren Organisationen/Unternehmen vorbereitet fühlen.