Übersicht
QI-Digital ist eine Initiative der zentralen Akteure der deutschen Qualitätsinfrastruktur (QI) - DIN, DKE, DAkkS, PTB sowie BAM. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt QI-Digital als wesentlichen Beitrag für den Erfolg von innovativen Technologien, Produkten und Prozessen - zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland.
Das QI-Digital Innovationsökosystem
Die Aktivitäten der Initiative QI-Digital sind darauf ausgerichtet, ein umfassendes Ökosystem für die der QI zu ermöglichen, in dem die digitale Transformation von der Forschung bis zur Anwendung gebracht werden kann. Drei Säulen stehen dabei im Zentrum:
Forschung und Entwicklung für eine moderne QI: Die Partnerinstitutionen der Initiative QI-Digital arbeiten entlang von Pilotprojekten rund um die Qualitätssicherung in der modernen Produktion und an technischen Anlagen an konkreten Lösungen für neue Methoden und Verfahren sowie Werkzeugen der digitalen QI. Ziel ist es insbesondere, ihr Zusammenwirken entlang von integrierten, automatisierten Prozessketten zu demonstrieren. So sollen Effizienz, Transparenz und Verlässlichkeit gesteigert werden. Dafür wurden mit einem Reallabor für die Additive Fertigung und einer Wasserstofftankstelle realitätsnahe Testumgebungen an der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung errichtet. Die PTB bringt zudem das Pilotprojekt für Vertrauenwürdige KI in der Medizin ein.
Nachhaltige und wirksame Transfermaßnahmen in die Anwendung durch einen intensiven Stakeholderdialog: Die QI umfasst zahlreiche Akteure aus der Wirtschaft, Politik und öffentlichen Verwaltung. Der Aufbau und die Pflege eines starken Netzwerkes aus relevanten Interessensgruppen sind daher unerlässlich für die Transformation. Veranstaltungen wie das QI-Digital Forum, Workshops, Vorträge, diverse Begleitforschungsaktivitäten u.v.a.m. tragen dazu bei, Aufmerksamkeit zu schaffen, Anforderungen zu erfassen und Lösungen in die praktische Anwendung zu bringen.
Die begleitende Gestaltung der nötigen Rahmenbedingungen ist eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen einer komplexen Transformation. Nötige Anpassungen des Rechtsrahmens oder der Verwaltungspraxis werden daher ebenso adressiert und bspw. in Studien mit Handlungsempfehlungen untermauert. Auch die internationale Anbindung muss frühzeitig und begleitend vorangetrieben werden.
Eine leistungsstarke Qualitätsinfrastruktur (QI) ist die Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit von Industrie und Wirtschaft. Sie gewährleistet eine hohe Produktqualität und sorgt gleichermaßen für einen funktionierenden Gesundheits-, Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutz. Zudem ist sie eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen der grünen und digitalen Transformation sowie zentrale politische Ziele und Programme.
Die Transformation der QI ist ein umfassendes Vorhaben, da sie als komplexes System Institutionen, Verfahren, Werkzeuge umfasst und eingebettet ist in Rechts- und Regulierungsrahmen – sowohl national als auch international. Entsprechend vielschichtig sind die Handlungsfelder.
Eine QI mit digitalen Werkzeugen, Verfahren und Datenräumen wird die Qualitätssicherungsprozesse in den Unternehmen verbessern und eine schnelle, integrierte, reibungslose Bereitstellung von Qualitätsinformationen über die gesamte Wertschöpfungskette ermöglichen – für alle Akteure in der QI. Mit Unterstützung von QI-Digital werden Anforderungen künftig als maschinenverständliche Normen (SMART Standards) automatisch geprüft, Ergebnisberichte digital bereitgestellt und digitale Zertifikate medienbruchfrei als eAttestion übertragen. Digitale Dateninfrastrukturen, wie Quality-X ermöglichen eine Optimierung des Datenflusses und -zugangs.
DIE GESCHÄFTSSTELLE
Die PTB hat 2023 für die Initiative QI-Digital eine Geschäftsstelle als zentrale Anlaufstelle eingerichtet.
Unsere Partner
Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) ist eine wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Sie prüft, forscht und berät zum Schutz von Mensch, Umwelt und Sachgütern. Unter Beachtung des Subsidiaritätsprinzips erbringt die BAM wissenschaftsbasierte Dienstleistungen für sicherheitstechnische Fragestellungen, z.B. in Form von Gutachten und Expertisen oder zertifizierten Referenzmaterialien und Ringversuchen. Darüber hinaus deckt sie Leistungen wie die Prüfung, Analyse und Zulassung von Stoffen, technischen Produkten und Anlagen ab.
Die BAM entwickelt, erprobt und demonstriert neue Methoden und Verfahren für moderne Prüfung, Inspektion und Wartung in ihren Testumgebungen für die zentralen Pilotprojekte Additive Fertigung und Verlässliche Wasserstofftankstelle*. Außerdem wird ein digitales Ökosystem für die QI entwickelt,um es Unternehmen und anderen privatwirtschaftlichen und hoheitlichen Akteuren in Wertschöpfungsnetzwerken zu ermöglichen, vertrauensvoll, souverän und effizient qualitätsrelevante Daten, Informationen und Dokumentationen bereitzustellen, zu nutzen und auszutauschen. Im Fokus hierbei: Konzepte und Anwendungen für Quality-X als föderierte Plattform zur Vernetzung von Institutionen und einfachen, sicheren Austausch qualitätsbezogener Daten und Informationen auf Basis internationaler Datenräume. Außerdem trägt die BAM zentrale Begleitforschungsprojekte bei, insbesondere zum Rechtsrahmen und Stakeholderdialog sowie Trendstudien.
Weitere Informationen unter www.bam.de/qi-digital
Seit Inkrafttreten der Verordnung (EG) Nr. 765/2008 ist die Akkreditierung in der gesamten Europäischen Union (EU) eine hoheitliche Aufgabe und wird in den jeweiligen Mitgliedsstaaten durch eine einzige nationale Akkreditierungsstelle wahrgenommen. In Deutschland ist die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) die zuständige Behörde. Im Rahmen der Akkreditierung überwacht die DAkkS die Arbeit der Konformitätsbewertungsstellen und trägt so zur Verbesserung der Qualität und Sicherheit von Produkten und Dienstleistungen bei.
Die Akkreditierung als die staatliche Prüfung der Prüfer wird in einer digitalen Qualitätsinfrastruktur (QI) zunehmend wichtiger, je mehr Prüfungen selbst digitalisiert werden oder digitale Produkte und Dienste zu bewerten sind. Die Überprüfung der Kompetenz wird zunehmend dynamisch. Die DAkkS sammelt gemeinsam mit den Partnern und dem Netzwerk von QI Digital Erfahrungswerte, um die Anforderungen an die Konformitätsbewertungsstellen in diesen Bereichen klar zu definieren und bestehende Anforderungen für neue Technologien weiterzuentwickeln.
Die DAkkS bringt sich in die QI-Digital Initiative mit Projekten zur digitalen, fälschungssicheren Bereitstellung von Konformitätserklärungen sowie mit Projekten zur Künstlichen Intelligenz und den Umgang mit digitalen Prüfmethoden in Konformitätsbewertungsstellen ein.
Weitere Informationen unter www.dakks.de.
Das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN) ist die unabhängige Plattform für Normung und Standardisierung in Deutschland und weltweit. Gemeinsam mit Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft trägt DIN wesentlich dazu bei, Zukunftsfelder zu erschließen. Als Mitgestalter des digitalen und grünen Wandels leistet DIN einen wichtigen Beitrag bei der Lösung der aktuellen Herausforderungen und ermöglicht, dass sich neue Technologien, Produkte und Verfahren am Markt und in der Gesellschaft etablieren. Rund 36 000 Expert*innen aus Wirtschaft und Forschung, von Verbraucherseite und der öffentlichen Hand bringen ihr Fachwissen in den Normungsprozess ein, den DIN als privatwirtschaftlich organisierter Projektmanager steuert. Die Ergebnisse sind marktgerechte Normen und Standards, die den weltweiten Handel fördern und der Rationalisierung, der Qualitätssicherung, dem Schutz der Gesellschaft und Umwelt sowie der Sicherheit und Verständigung dienen.
Weitere Informationen unter www.din.de.
Die vom VDE getragene DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE ist die Plattform für rund 9500 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zur Erarbeitung von Normen, Standards und Sicherheitsbestimmungen für die Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Als Kompetenzzentrum für elektrotechnische Normung vertritt die DKE die Interessen der deutschen Wirtschaft in europäischen (CENELEC, ETSI) und internationalen Normenorganisationen (IEC). Darüber hinaus erbringt die DKE umfangreiche Dienstleistungen rund um die Normung und das VDE Vorschriftenwerk.
Weitere Informationen unter www.dke.de.
Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) ist eine wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Sie ist das nationale Metrologieinstitut Deutschlands. Als oberste Instanz bei allen Fragen des richtigen, genauen und vertrauenswürdigen Messens gehört die PTB mit dem National Institute of Standards and Technology (NIST, USA) und dem National Physical Laboratory (NPL, Großbritannien) zu den weltweit führenden Metrologieinstituten.
Der PTB obliegt gemäß dem Einheiten- und Zeitgesetz die Verantwortung für die Darstellung, Bewahrung und Weitergabe der internationalen Maßeinheiten sowie die Entwicklung und Bereitstellung der nationalen Normale.
Im Rahmen der Initiative QI-Digital erbringt die PTB Forschungs- und Entwicklungsleistungen für die Use Cases Wasserstoff-Tankstelle, Additive Fertigung für den Mittelstand und Künstliche Intelligenz in der Medizin. Weitere Projekte beschäftigen sich mit den Themen Autonomes Fahren, dem föderierten interoperablen Datenraum Quality-X, der Entwicklung von digitalen Kalibrierzertifikaten (Digital Calibration Certificate / DCC) sowie digitalen Konformitätsbescheinigungen (Digital Certificate of Conformity / D-CoC).
Weitere Informationen unter www.ptb.de.